Es lohnt sich dadurch, dass eben nicht nur Sterbenskranke eine solchte
Sterbegeldversicherung abschließen. Die Sterblichkeit in solchen Tarifen ist natürlich höher als nach normalen Sterbetafeln des Versicherungsverbandes, doch ist die Sterblichkeitsrate vielleicht 3 mal so hoch.
Genau dass lässt sich dann im Beitrag einkalkulieren. Die Kalkulierbarkeit ist dabei eher Möglich als bei einer
Zahnzusatzversicherung, denn hier zahlen nur ca.4-8 Versicherte für den Schaden eines Kunden. Die durchschnittliche Sterberate, selbst bei Tarifen ohne GEsundheitsfragen liegt jedoch nicht bei 90%, sondern vielleicht bei 10% über eine Laufzeit von 12 Jahren.
Zudem sorgt die anfängliche Wartezeit dafür, dass Sterbenskranke, denen der Tod bereits vorausgesagt werden kann, in vielen Fällen nichts erhalten. Denn die ersten Monate müssen Sie ja schon noch überleben.
Da die Versicherungssummen bei einer
Sterbegeldversicherung bei max. 20.000 Euro liegen ist das Risiko von Versicherungsmathematikern also durchaus kalkulierbar. Womit sie natürlich recht haben ist, dass wenn der Vertrieb ausschließlich die Sterbegeldversicherungen vor einer Krebsstation mit Sterbenskranken anbieten würde und das zu 100%. Das würde nicht funktionieren.
Da Sterbegeldversicherungen aber über das gesamte Bundesgebiet, verschiedene Vertriebskanäle (Internet, normale Makler, Agentur usw.) vertrieben werden streut sich das Risiko entsprechend. Zusammen mit der anfänglichen Wartezeit lassen sich Worst case Risiken, also Versicherte mit nur wenigen Wochen Lebenserwartung rausfiltern, somit verbleibt die
Sterbegeldversicherung durchaus als sinnvolles Produkt.
Wir hatten im BEstand auch nach wenigen Monaten bereits Sterbefälle, bei denen anstandslos schnell geleistet wurde. Aber genauso gab es Kunden, die nach nur 6 Monaten verstarben und nur die eingezahlten Beiträge zurückerhielte. Durchschnittlich laufen die VErträge allerdings ein paar Jahre und das Gros der Versicherten wird ca. bis 80 Jahre Lebensalter Beiträge entrichten.
Für diese Personen hat sich die
Sterbegeldversicherung als Geldanlage nicht wirklich gelohnt. Aber die
Sterbegeldversicherung bietet ja dann auch weitere Vorteile, da der Bezugsberechtigte z.B. keine Erbschaftssteuer zahlen muss.
Wem es um reine Rendite geht, der wird durch eine
Sterbegeldversicherung, sofern er erst mit 85. lebensjahren oder später verstirbt natürlich enttäucht, denn der Versicherungsschutz und auch der VErsicherer müssen von etwas bezahlt werden. Doch die weiteren Vorteile, insbesondere den VErsicherungsschutz, den man in den ersten 5-10 Jahren, wenn das angesparte Kapital die Versicherungssumme noch übertrifft, genießt müssen als Vorteil der
Sterbegeldversicherung bedacht werden.